Vorträge

Digitalisierung vs. Digitalität: Wie wollen wir in Zukunft lernen?

3.Dezember 2020  

Bei eine Vortrag bei der Transferagentur Hessen habe ich in einen Vortrag zum Begriff Digitalität und den Konsequenzen der Digitalisierung für Bildung gesprochen. Die Folien sind hier verlinkt. Eine Aufzeichnung des Vortrags findet sich hier.

Die Digitalisierung ist Realität – in allen Lebensbereichen.

Oft stehen dabei technologische Themen im Vordergrund. Es geht z.B. darum, Bildungseinrichtungen mit entsprechenden Geräten auszustatten, oder Fachleute einzubinden, die Netzwerk und Server verwalten und administrieren.

Oft sprechen wir auch über didaktische Konzepte, also wie digitale Bildung orchestriert werden muss, damit sie gut funktioniert.

Manche meinen: Neben Lesen, Schreiben und Rechnen ist der kompetente Umgang mit digitalen Medien eine vierte Kulturtechnik. Das bedeutet unsere Kultur wird digital. Digitale Medien werden zum festen Bestandteil unserer Kultur.

Die Art und Weise wie wir miteinander umgehen, Informationen suchen und bewerten, was Realität und was Fiktion ist wird neu definiert. Vielleicht verändert sich sogar, wie wir denken.

Es geht um die Frage, wie sich unsere Kultur in eine digitale Kultur verändert und wie wir diese Veränderung gestalten können – müssen.

Eine zentrale Aussage: Digitale und analoge Wirklichkeiten werden augmentiert, sie überlappen oder überlagern sich. In Bezug auf Bildung bedeutet das: Die Frage, nach den Chancen und Risiken digitaler Medien ist überflüssig. Wir leben bereits in einer digitalen Kultur, die neu und unübersichtlich ist – und in der Manches neue verhandelt werden muss.

Digitale Medien verändern Lebenswelten, auf einer gesellschaftlichen Ebene, aber auch ganz individuell.

Der Begriff Digitalität meint: Es geht nicht um Technologien, sondern um die Frage, wie wir in Zukunft lernen und kommunizieren möchten.

Was genau meint der Begriff Digitalität, wie lässt sich die digitale Kultur beschreiben – vor allem im Blick auf Bildung.

 Dazu drei Punkte:

  1. Eine digitale Kultur lebt vom Austausch. Wissen wird nicht mehr von oben nach unten weitergegeben, von Expertinnen an Laien. Bildung ist ein konstruktiver Prozess, in dem wir gemeinsam nach Lösungen für die Herausforderungen von morgen suchen und neues Wissen generieren.
  2. In einer digitalen Kultur verschwimmen Grenzen zwischen Lebensbereichen, z. B. die Grenzen zwischen Leben und Arbeiten, zwischen Lernen und Anwenden, oder zwischen formaler und informeller Bildung. Das bietet neue Möglichkeiten für die Gestaltung von lebenslangem Lernen und zeitgemäßer digitaler Bildung.
  3. Eine digitale Kultur braucht Präsenz – die Möglichkeit, sich direkt, nah, persönlich auszutauschen ist überlebensnotwendig. Ob diese Präsenz digital oder analog ist, ist zweitrangig.

Mein Fazit wird sein: Unsere Realität ist digital. Das sollten wir verstehen.

Diskutieren sollten wir:

  • Welche Herausforderungen ergeben sich für Bildungsinstitutionen und die Steuerung der Bildungsentwicklung?
  • Welche Möglichkeiten bietet der Einsatz digitaler Medien im Prozess des lebenslangen Lernens und für die Zusammenarbeit?
  • Welche Debatten müssen geführt werden, damit Bildung zukunftsfähig wird?
  • Was können wir aus den Erfahrungen der Pandemie lernen?

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